Katarakt (Grauer Star)

Leistungen
Katarakt (Grauer Star)

Einführung

Die Katarakt (Grauer Star) besteht in der Eintrübung der menschlichen Linse. Sie tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf. Je nach Art und Ausprägung stehen für den Betroffenen zunehmendes Schleiersehen, Blendempfindlichkeit, wachsende Beeinträchtigung der Farbwahrnehmung oder Kurzsichtigkeit im Vordergrund.

Ursachen:

Eine Katarakt kann angeboren sein oder im späteren Leben durch genetische Faktoren oder Umweltfaktoren ausgelöst werden ("erworbene Katarakt"). Bei der erworbenen Katarakt liegt häufig eine Kombination genetischer und äußerer Faktoren vor. Die angeborene Katarakt kommt deutlich seltener als die erworbene Form vor. Eine typische Ursache ist die Rötelnembryopathie.

Genetisch bedingte Erkrankungen, bei denen eine Katarakt auftreten kann, sind u.a.: 

  1. Galaktosämie
  2. Morbus Wilson
  3. Neurodermitis
  4. Vitiligo
  5. Ichthyosis bullosa Siemens
  6. Okulo-zerebro-renales Syndrom (OCRL)
  7. Norrie-Syndrom

Umweltfaktoren, die eine Katarakt auslösen oder begünstigen, sind:

  1. Mangelernährung
  2. Strahlung
  3. Infrarotstrahlung
  4. Diabetes Mellitus
  5. UV-Strahlung
  6. Medikamente (vor allem Glukokortikoide)
  7. Drogen
  8. Augenverletzungen 
  9. Starkstromverletzung

Formen der Katarakt:

  • Bei Cataracta corticalis kommt es zu Trübungen in der Linsenrinde durch sog. Wasserspalten (d. h. flüssigkeitsgefüllte Vakuolen). Etwa 50 % der Altersstare beginnen mit diesem Läsionsmuster.
  • Die Cataracta subcapsularis posterior (hintere subkapsuläre Katarakt) macht etwa 20 % der Altersstare aus. Sie schreitet schnell voran, und es kommt früh zu Sehstörungen, vor allem beim Sehen in der Nähe.
  • Die Cataracta nuclearis (Kernkatarakt) ist langsam fortschreitend. Es kommt zu einer bräunlichen Trübung und einer Zunahme der Brechkraft. Ist ein Patient bereits altersweitsichtig, so kann es nun vorübergehend zu einer Verbesserung der Sehschärfe in der Nähe kommen, die eine Lesebrille für eine bestimmte Zeit überflüssig machen kann. Im weiteren Verlauf können monokulare Doppelbilder auftreten.

Während der Ausbildung eines Grauen Stars müssen die Brillengläser aufgrund der sich verändernden Brechkraft des Auges häufiger angepasst werden. Empfindet der Patient die Minderung seiner Sehschärfe auch mit optimaler Korrektur als störend und intolerabel, so ist eine Indikation zur operativen Entfernung der Linse und deren Ersatz durch ein künstliches Implantat gegeben. Eine konservative Behandlung des Grauen Stars ist nicht bekannt. Die Operation wird meist ambulant durchgeführt, beim Vorliegen zusätzlicher Risiken auch stationär. Bei langem Hinauszögern einer indizierten Operation wird in der Regel die Linse zunehmend verhärten, sodass ihre Entfernung schwieriger und damit risikoreicher wird. Zudem kann sich der Zustand ohne chirurgische Maßnahmen stetig verschlechtern, fallweise auch bis zur Erblindung.