Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

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Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Einführung in die altersabhängige Makuladegeneration (AMD)

Es ist eine normale Begleiterscheinung des Alterns, dass die Sehkraft langsam nachlässt. Eine häufige Ursache fortschreitender Sehschwäche ist die sogenannte altersabhängige Makuladegeneration (AMD), eine chronische Erkrankung meist beider Augen, der eine Störung des Stoffwechsels zugrunde liegt. Sie entsteht an der sogenannten Makula, der Stelle der Netzhaut, die für das scharfe Sehen besonders wichtig ist. Sehbehinderungen treten aber meist nur bei einer fortgeschrittenen AMD auf. Man unterscheidet zwei Formen der Erkrankung:

  • Trockene AMD: Sie verläuft eher langsam und kann bislang nicht wirksam behandelt werden.
  • Feuchte/exsudative AMD: Sie führt rascher zu Sehbehinderungen als die trockene, lässt sich aber wirksam behandeln.

Bei der altersabhängigen Makuladegeneration ist der Stoffwechsel in der Netzhaut gestört. Dadurch entstehen Abfallprodukte, die normalerweise vom Körper abgebaut werden. Bei manchen Menschen entstehen kleine Ablagerungen, sogenannte Drusen. Sie behindern die Versorgung der Netzhaut.

Bei der trockenen AMD führt dies dazu, dass die lichtempfindlichen Zellen der Netzhaut langsam zerstört werden. Pigmentveränderungen unter der Netzhaut können hinzukommen. 

Bei der feuchten Makuladegeneration wachsen als Reaktion auf die Ablagerungen neue Blutgefäße unterhalb der Netzhaut. Sie wachsen in die Netzhaut ein und können sie anheben. Die neuen Gefäße können durchlässig werden, sodass Blut und Flüssigkeit in die Netzhaut sickern und die Zellen schädigen.

Symptome:

Die Makula liegt im Zentrum der Netzhaut des Auges und wird aufgrund ihrer Farbe „Gelber Fleck“ (Fachbegriff „Makula lutea“) genannt. Die Makula ist zum Beispiel nötig, um zu lesen, Auto zu fahren oder Gesichter zu erkennen. Ist das zentrale Sehen gestört, erscheinen vor allem die Gegenstände, auf die man gezielt seinen Blick richtet, verschwommen oder verzerrt. Zu einer vollständigen Erblindung kommt es in der Regel nicht, wohl aber zu einer starken Sehbehinderung (die je nach gesetzlicher Definition als Erblindung gelten kann).

Risikofaktoren:

Wenn enge Verwandte bereits eine AMD haben, ist das eigene Risiko etwas erhöht. Bekannt ist zudem, dass Raucher häufiger und im Durchschnitt früher erkranken als Nichtraucher.

Verlauf:

Die Krankheit kann sich sehr unterschiedlich entwickeln. Man unterteilt folgende Stadien:

  • frühe AMD: mittelgroße Drusen und keine Pigmentveränderungen, keine Sehbehinderung.
  • intermediäre AMD: große Drusen und / oder Pigmentveränderungen. Es können leichte Sehbehinderungen auftreten, die meisten Menschen haben aber keine Beschwerden
  • späte AMD: Makuladegeneration, die mit Sehbehinderungen einhergeht.

Wie schnell sich eine späte AMD entwickelt, hängt auch davon ab, wie groß die Ablagerungen in der Netzhaut sind:

  • Bei kleinen Drusen kommt es innerhalb von fünf Jahren bei etwa 1 bis 3 von 100 Betroffenen zu Sehverschlechterungen.
  • Bei großen Drusen entwickelt sich bei etwa 50 von 100 Betroffenen innerhalb von fünf Jahren eine späte AMD mit deutlichen Sehverschlechterungen.

Generell verläuft eine trockene AMD deutlich langsamer und führt seltener zu Sehbehinderungen als die feuchte. Eine trockene AMD kann aber in die feuchte Form übergehen.

Behandlung

Für die feuchte AMD gibt es folgende Behandlungsmöglichkeiten:

  • Medikamente: Sie sind die wichtigste Behandlungsmöglichkeit. Die Medikamente werden ins Auge gespritzt und hemmen die Neubildung von Blutgefäßen. Sie heißen VEGF-Hemmer (engl. = vascular endothelial growth factor). Sie können die Erkrankung zwar nicht heilen, aber ihr Fortschreiten aufhalten oder zumindest verlangsamen. Manchmal verbessert sich die Sehschärfe während der Behandlung sogar wieder.
  • Photodynamische Therapie: Dabei werden die neuen Blutgefäße mit Medikamenten und Laser behandelt. Die photodynamische Therapie ist weniger wirksam als die VEGF-Hemmer. Auch zusätzlich zu den Medikamenten bringt sie keine Vorteile. Sie wird nur noch selten angewendet.
  • Lasertherapie: Dabei werden die krankhaften Blutgefäße mit Laserstrahlen erhitzt und zerstört. Auch die Lasertherapie kommt nur für wenige Menschen mit einer feuchten AMD infrage. Sie ist weniger wirksam und hat mehr Nebenwirkungen als eine Behandlung mit Anti-VEGF-Präparaten.
  • Selten Operation
  • Möglicherweise können Nahrungsergänzungsmittel mit einer Kombination bestimmter Substanzen (Vitamin C, Vitamin E, Zink, Kupfer, Lutein mit Zeaxanthin oder Betacarotin) bei Menschen mit großen Drusen das Fortschreiten der AMD verlangsamen. Diese Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Sehbehinderungen.

Die trockene Makuladegeneration kann bislang nicht wirksam behandelt werden.

Sehhilfen bei Makuladegeneration:

Zur Verbesserung der Lesefähigkeit in Ferne und Nähe dienen vergrößernde Sehhilfen. Das Hilfsmittelspektrum reicht von der einfachen Handlupe über Lupen- und Fernrohrbrillen bis hin zu elektronisch vergrößernden Sehhilfen wie Bildschirmlesegeräten. Spezialfiltergläser, die sogenannten Kantenfilter oder Blaublocker, können das Sehen ebenfalls verbessern. Bei Bildschirmtätigkeiten am PC können Text- und Bildvergrößerungs-Tools hilfreich sein.